Dr. Pia Lipp bei der Kommunalwahl 2009 » Bündnis 90/Die Grünen — Ortsverband Eggenstein-Leopoldshafen

Dr. Pia Lipp als Kandidatin auf Listenplatz 1

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Dr. Pia Lipp

Ich kandidiere zum zweiten Mal für die Gemeinderatswahlen in unserer Gemeinde. Vor 5 Jahren haben es zwei GRÜNE in den Gemeinderat geschafft. Für mich hat es nicht ganz geklappt. Dieses Mal wünschen wir uns einen Dritten im Bunde.

Meine Motivation als Kandidatin zu fungieren ist ganz uneigennützig. Ich betreibe weder ein Geschäft in unserer Gemeinde noch verfüge ich über größere Ländereien. Ich wohne seit fast 40 Jahren in unserer Gemeinde, erst in Leopoldshafen, dann in Eggenstein, jetzt wieder in Leopoldshafen und fühle mich wohl hier. Schon immer haben mich die Projekte rund um Natur und Umweltschutz, Verkehr und Gemeindeentwicklung in unserer Gemeinde interessiert. Aufgrund meiner beruflichen Aktivitäten liegt mir natürlich auch die Trinkwasserversorgung am Herzen.

Ich nehme regelmäßig an öffentlichen Gemeinderatsitzungen teil, um die Vorgehensweisen bei der Entscheidungsfindung des Gemeinderats zu verstehen. Als David Spelman-Kranich in den Gemeinderat gewählt wurde, habe ich von ihm die Leitung der AG Umwelt übernommen. In dieser Agendagruppe treffen sich regelmäßig etwa 8-12 Teilnehmer, um verschiedene Projekte zu diskutieren, mit denen sich die Gemeindeverwaltung auseinandersetzen muss, um eigene Projekte zu entwickeln, um Vorschläge zur Verbesserung unserer Umwelt zu erarbeiten. Derzeit laufen die Beratungen zu den Maßnahmen, die für die Verbesserung der Wasserbeschaffenheit im Alten Hafen Leopoldshafen von verschiedenen Gruppierungen vorgeschlagen wurde.

Unserer Gemeinde ist durch Luftverschmutzungen aus den angrenzenden Industriegebieten (Raffinerien, Papierfabriken) sehr stark belastet. Im Sommer werden am Standort Eggenstein oft die höchsten Ozonwerte gemessen. Die geplanten und bald fertig gestellten und in Betrieb genommenen Kraftwerke am Rheinhafen werden eine zusätzliche Belastung bringen. Da wir gegen solche Industrieansiedlungen nichts unternehmen können, bleibt uns lediglich die Möglichkeit, auf unserer Gemarkungen Maßnahmen zur Schadensminimierung zu ergreifen. Das heißt konkret, möglichst viel GRÜN anzusiedeln, Flächenversiegelungen zu vermeiden, Biotope zu erhalten und zu vernetzen, alternative Energieformen zu nutzen, u.v.m. Ein gutes Beispiel ist das Energiekonzept für die Hauptschule mit dem neuartigen Wärmespeicher.

In neuen Wohngebieten sollte vermehrt über dezentrale Energieformen nachgedacht werden. Sicherlich bestehen manchmal Zwänge, die eine Versiegelung nicht ganz vermeiden können, aber es gibt immer Möglichkeiten, dies irgendwie auszugleichen. Und wenn es nur der Erhalt bestehender Biotope wie die Hecke am alten Bahndamm ist. Es ist nicht zu verstehen, warum hier nicht wenigstens teilweise Insellösungen geschaffen werden können.

Eine weitere Belastung unserer Luft entsteht aus dem immer stärker werdenden Verkehrsaufkommen. Wenn sich die Stadt Karlsruhe aufgrund des Drucks von außen doch noch für die Errichtung einer zweiten Rheinbrücke entscheiden sollte, wird auch unsere Gemeinde wieder stärker belastet, denn dann fließt der Verkehr von Wörth nach Norden hinter Knielingen nach Neureut zur B36 an uns vorbei. Wenn diese Verbindung einmal besteht, werden Viele diesen Weg auch nutzen. Der Schritt zur Nordtangente ist dann auch nicht mehr weit. Gegen die Nordtangente habe ich schon als Schülerin gestimmt. Klar wäre eine Querverbindung von der Waldstadt nach Neureut manchmal sehr zeitsparend, aber müssen wir immer alles aufs Auto ausrichten? Wäre es nicht überlegenswert vernünftige Querverbindungen im öffentlichen Personennahverkehr zu schaffen? Damit könnte man auch die Problematik an der Rheinbrücke in den Griff bekommen. Gäbe es gute Verbindungen, würden viele Autofahrer diesen Weg nutzen. Aber nur für die Leute, die in Karlsruhe arbeiten, aber günstig in der Pfalz wohnen wollen, können wir doch nicht hier eine stärkere Luftbelastung zulassen?

Als erste Vorsitzende der Gesangsgruppe Belcanto und begeisterte Sängerin auch in diversen Projektchören liegt mir natürlich auch die kulturelle Gestaltung in unserer Gemeinde am Herzen. Seit der Renovierung der Rheinhalle steht uns dort eine wunderschöne Räumlichkeit zur Verfügung, in der sich musikalische Veranstaltungen sehr gut realisieren lassen. Durch die bereits geplanten Renovierungsmaßnahmen gilt dies bald auch für den Kronesaal.

Sollte ich in den Gemeinderat gewählt werden, bin ich bemüht, mich für eine familienfreundliche, dem Natur- und Umweltschutz verpflichtete Gemeinde einzusetzen.

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